Breitbandausbau ist ein zentraler Faktor für Oberösterreich im Standortwettbewerb
Wirtschaftsreferent LH-Stv. Dr. Michael STRUGL
Die Digitalisierung hat alle Lebens- und Produktionsbereiche erfasst. Als Top- Wirtschaftsregion will Oberösterreich diese Veränderungsprozesse aktiv mitgestalten. Voraussetzung dafür sind schnelle Datenleitungen im ganzen Land.
„Unser Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit hohen Übertragungsbreiten im ganzen Bundesland bis zu Jahr 2022. Dafür investieren wir in den nächsten fünf Jahren jährlich 20 Mio. Euro, denn der Breitbandausbau ist ein zentraler Faktor für Oberösterreich im Standortwettbewerb“, zeigt sich Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl überzeugt.
Um den Breitbandausbau in Oberösterreich weiter zu beschleunigen, wurden seitens des Landes OÖ eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Insbesondere:
- So hat das Land OÖ mit der Breitband Oberösterreich eine eigene Landesgesellschaft gegründet, um den Ausbau des Breitband-Internets auch in jenen Gebieten des Oberösterreichs voran zu treiben, die sich für kommerzielle Anbieter nicht rechnen – also insbesondere in den ländlichen Regionen. Oberösterreich schafft damit ein Angebot zusätzlich zu bestehenden Anbietern bzw. Betreibern, ohne mit diesen in Konkurrenz zu treten. Die Breitband Oberösterreich hat bereits einige Projekte umgesetzt bzw. initiiert.
- Höchst erfolgreich ist auch die FTTH (Fiber to the home)-Förderung des Landes Oberösterreich für Klein- und Mittelbetriebe: Es wurden bereits 410 Projekte mit einem Fördervolumen von 1,42 Mio. Euro gefördert. Dies wird mit heutigem Tag erweitert – auf freie Berufe und auf landwirtschaftliche Betriebe. Diese neue Förderung „FTTH für Betriebe 2020“ trägt der Tatsache Rechnung, dass ultraschnelle Breitband-Glasfaser-Internet-Anschlüsse auch sowohl für Freiberufler/innen als auch für Landwirtschaftsbetriebe eine unverzichtbare betriebliche Notwendigkeit darstellen.
„Bei einem Infrastruktur-Roundtable mit oberösterreichischen Providern sowie den Mobilfunkanbietern A1, T-Mobile und Drei, zu dem ich im März des heurigen Jahres eingeladen habe, ist die konkrete Anregung gekommen, die FTTH- Förderung für KMU auch für freie Berufe und landwirtschaftliche Betriebe zu öffnen, da auch dort eine betriebliche Notwendigkeit für zukunftsfähige digitale Infrastruktur besteht. Diese Anregung haben wir mit der erweiterten Förderung ‚FTTH für Betriebe 2020‘ nun umgesetzt“, erläutert LH-Stv. Strugl.
Breitbandversorgung schafft Chancen und Lebensqualität im ländlichen Raum
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
„Der digitale Wandel schreitet voran und stellt den ländlichen Raum und die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen. Es gilt die Standortnachteile zwischen Stadt und Land auszugleichen, um neue wirtschaftliche Chancen zu eröffnen. Wir erreichen dies allerdings nur durch eine moderne und leistungsfähige, digitale Infrastruktur“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Glasfaser Internet ist in Oberösterreich, einer KeyQuest Befragung (Herbst 2017) zufolge, nur auf 12 % der landwirtschaftlichen Betriebe verfügbar. Gleichzeitig wünschen sich 63 % der Befragten schnelleres Internet, da mehr als die Hälfte bereits jetzt bei der alltäglichen Arbeit mit Einschränkungen konfrontiert ist. „Unsere landwirtschaftlichen Betriebe müssen mit den rasanten technologischen Entwicklungen mithalten, um die marktorientierte Versorgung mit hochqualitativen Lebensmitteln auch zukünftig sicherstellen zu können“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Denn auch die Agrarwirtschaft ist auf die Digitalisierung angewiesen. Der Betriebsmitteleinsatz und das Management werden digital optimiert, E-Commerce Formate gewinnen an Bedeutung und 65 % der spezialisierten Urlaub am Bauernhof Betriebe sind über das Internet buchbar.
„Wir setzen mit diesem Förderprogramm eine bewusste Maßnahme, um die digitale Kluft zwischen Stadt und Land zu schließen. Gerade jüngere Betriebsführerinnen und Betriebsführer wünschen sich schnelleres Internet und sind auch bei landwirtschaftsspezifischen Anwendungen mit Einschränkungen konfrontiert. Die Breitbandversorgung schafft Chancen und Lebensqualität im ländlichen Raum, die letzten Endes der Abwanderung und dem Brain Drain Einhalt gebietet“, so LR Hiegelsberger.